Presseinformation: eins stellt Projekt Holzheizkraftwerk in städtischem Ausschuss vor
Der Versorger eins hat die Firma HoSt Group aus den Niederlanden im Rahmen eines Contracting-Vertrages damit beauftragt, grüne Fernwärme und grünen Strom für Chemnitz zu produzieren. Durch den Bau eines Biomasseheizkraftwerks (Holzheizkraftwerks) im Chemnitzer Stadtteil Siegmar erhöht sich der Anteil regenerativer Energie an der Chemnitzer Fernwärme auf mehr als 10 Prozent.
Das Kraftwerk stellt damit einen wichtigen Baustein beim Erreichen der Klimaziele in Chemnitz dar. Am gestrigen Mittwoch wurde das Projekt durch Vertreter*innen von eins und HoSt im Ausschuss für Eigenbetriebe, Umwelt und Sicherheit, zu dem neben ausgewählten Stadtratsmitgliedern auch sachkundige Einwohner*innen und Bürgermeister Knut Kunze gehören, vorgestellt.
Die HoSt Gruppe plant eine Anlage mit einer Feuerungswärmeleistung von 31 MW zu errichten. Dabei wird Fernwärme mit einer Nennleistung von 16 bis 18 MW erzeugt, die maximale EEG-Stromerzeugung beträgt 7MW. Die produzierte Wärme soll in das Fernwärmenetz von eins und der produzierte Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Im Contracting-Vertrag mit HoSt ist nur die verpflichtende Abnahme von Fernwärme festgehalten ist. Der Strom wird technisch ins öffentliche Stromnetz eingespeist und soll nach den Regelungen des EEG vermarktet werden. Das schließt allerdings nicht aus, dass eins diesen dort auch erwerben kann, allerdings gibt es keine vertragliche Verpflichtung dazu. Alle Planungen, die Genehmigung und die Errichtung sowie der Betrieb des Heizkraftwerks werden dabei ausschließlich von HoSt umgesetzt.
Der geplante Anlagenstandort befindet sich im Chemnitzer Stadtteil Siegmar an der Mauersbergerstraße direkt an der Autobahn A72 (östlich). Im Norden grenzt die Fa. Lutz Fleischwaren und im Süden die Sächsische Großbäckerei Union GmbH direkt an das Grundstück. eins und HoSt haben mit den beiden genannten Anrainern sowie dem ebenfalls in der Nähe befindlichen Lebenshilfe Chemnitz e. V. bereits umfangreiche Gespräche geführt, um über das Projekt zu informieren.
Das Kraftwerk stellt einen wichtigen Baustein beim Erreichen der Klimaziele in Chemnitz dar. Durch den Bau des Biomasseheizkraftwerks zur Erzeugung EEG-konformer Wärme erhöht sich der Anteil regenerativer Energie an der Chemnitzer Fernwärme auf mehr als 10 Prozent. Grundsätzlich gibt das Programm der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze vor, dass die Wärmeerzeugung aus Biomasse in 2045 auf 15 % Fernwärmeanteil beschränkt wird. Dieser Anteil wird mit dem beabsichtigten Bau der der Anlage nicht überschritten.
Zum Einsatz kommen werden jährlich rund 100.000 Tonnen EEG-konforme Biomasse in Form von naturbelassenem Holz aus Waldresthölzern, Schreddermaterial aus der Landschaftspflege oder Straßenholzschnitt. Die naturbelassenen Hölzer werden als Hackschnitzel angeliefert. Entsprechend der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie der EU wird Holz als klimaneutral betrachtet. Zur Sicherstellung der EEG-konformen Brennstoffbeschaffung muss der Betreiber eine lückenlose und transparente Qualitäts- und Herkunftsdokumentation durchführen und diese durch eine jährliche Zertifizierung von einem unabhängigen Umweltgutachter bestätigen lassen. Mindestens 90 Prozent der Brennstoffmenge stammen dabei aus einem Umkreis von maximal 250 km Entfernung.
Sorgen von Umweltschützer*innen nehmen beide Projektpartner sehr ernst und können versichern: Es wird kein Material eingesetzt, das auch in Sägewerken, Pelletwerken oder der Holzwerkstoff- und Papierindustrie zum Einsatz kommt. Für eins und HoSt gibt es sowohl ökonomische als auch nachhaltige Gründe, keine Bäume zu fällen, die für die stoffliche Nutzung bestimmt sind. Gemäß der RED II und RED III der EU gilt die Kaskaden-Nutzung des Holzes. Das Abholzen von Bäumen oder gar ganzen Waldbereichen zur Energieversorgung ist nicht nachhaltig, zu teuer und auch im EEG nicht erlaubt. Obendrein würde durch die Nutzung solcher Sortimente kein akzeptabler Fernwärmepreis für die Bürger*innen von Chemnitz realisierbar sein.
Auch Sorgen vor Emissionen sind aus Sicht der Partner unbegründet. Eine hochmoderne Anlage wie sie in Chemnitz-Siegmar entstehen wird, lässt sich nicht mit offenen Verbrennungsanlagen im privaten Bereich wie z.B. Kaminen vergleichen. Für industrielle Feuerungsanlagen gelten strenge Grenzwerte für Emissionen. Für das Vorhaben wird demnach eine immissionsschutzrechtliche Neugenehmigung nach § 4 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) beantragt. Die mit einem umfangreichen Abgasreinigungssystem ausgestattete KWK-Anlage sorgt dafür, dass die NOx-Emissionen bis zu viermal unter den schon niedrigen gesetzlichen Grenzwerten liegen.
Durch den Anlagenbetrieb wird LKW-Verkehr im Umfang von ungefähr 20 LKW pro Werktag entstehen. Da gegenwärtig pro Tag auf der Neefestraße rund 65.000 Kfz und auf der BAB 72 rund 75.000 Kfz unterwegs sind, ergibt sich durch die mit dem Biomasseheizkraftwerk einhergehenden zusätzlichen rund 20 LKW pro Werktag weder eine relevante Zusatzbelastung für Lärm noch für Luftschadstoffe.
Der Baubeginn wird frühestens 2026 erwartet, die Bauzeit wird voraussichtlich 15 Monate betragen. Die Fertigstellung wird frühestens mit Beginn der Heizperiode 2027/28 erwartet.
Mehr Informationen
eins kommuniziert zum geplanten Projekt transparent auf der eigenen Beteiligungsplattform gemeinsam.eins.de. Dort werden fortlaufend bestehende Fragen beantwortet und auf Bedenken eingegangen.
Terminankündigung
Am 13. März 2025 informiert eins im Rahmen eines öffentlichen Energieforums über den aktuellen Stand des Wärmeversorgungskonzeptes für Chemnitz und über die künftige Strategie zur Transformation der Energieversorgung bis 2045. Bei dieser Veranstaltung wird das geplante Kraftwerk eines von mehreren Themen sein. Vertreter*innen von eins und HoSt stehen dort auch für mögliche Fragen zur Verfügung. Das Energieforum findet im Konferenzcenter von eins auf der Straße der Nationen 140 in Chemnitz statt. Der genaue Zeitpunkt wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Ausgezeichnet für unsere Region
Als sächsischer Versorger stellen wir für die Menschen in und aus der Region das ganze Spektrum an Energiedienstleistungen zur Verfügung. Leisten können wir das dank unseres engagierten Teams, das stetig wächst.