eins baut aus wirtschaftlichen Gründen doch kein Holz-Heizkraftwerk

Die Umsetzung des Wärmeversorgungskonzeptes sah dabei von Anfang an zwei mit Methan betriebene Motorenheizkraftwerke (MHKW) vor, die derzeit im Bau sind und nach Fertigstellung Erdgas, Biogas oder synthetisches Gas verbrennen werden. Mit Inbetriebnahme der neuen Anlagen wird der CO2-Ausstoß um rund 60 Prozent gegenüber der bisherigen Technik reduziert – das entspricht der Einsparung des CO2-Ausstoßes von ca. 260.000 PKWs pro Jahr.

Ein wichtiger Baustein, neben der Umrüstung der Heizkraftwerke Chemnitz Nord und Altchemnitz auf Motorenheizkraftwerke, sollte der Neubau eines Holzheizkraftwerkes (kurz HHKW) im Gewerbebiet an der Mauersberger Straße in Siegmar werden. Damit würde sich der Anteil regenerativer Energie an der Fernwärme auf über zehn Prozent erhöhen und als Baustein zum Erreichen der Klimaziele in Chemnitz beitragen.

Insbesondere dieser Umweltaspekt und der Standort der Anlage (Netzoptimierung, Ansiedlung in einem Gewerbegebiet, Nähe zu Fernwärmenetz und Umspannwerk, optimale Logistik durch unmittelbaren Autobahnanschluss, Abstand zu Wohnbebauung und Schutzgebieten) waren in der Konzeptphase überzeugende Punkte für eine positive Umsetzungsentscheidung.   

Leider hat sich gezeigt, dass die eingegangenen Angebote für die Errichtungsleistungen der Anlagen- und Bautechnik auch nach intensiven Verhandlungen noch weit über den geplanten Kosten und dem wirtschaftlichen Maximalbudget liegen. Aus diesem Grund hat eins die Entscheidung getroffen, das HHKW bis auf Weiteres nicht zu bauen. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass es sich um eine gute und sinnvolle Technologie handelt“, erklärt Roland Warner, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung. Die hohen Kosten seien aber wirtschaftlich auch den Kunden gegenüber nicht darstellbar.

Am Ziel, grünere Energie für Chemnitz bereit zu stellen und damit die Klimaziele der Stadt zu unterstützen, ändert sich nichts. „eins hält in jedem Fall am Aufbau einer regenerativen Erzeugungseinheit am Standort Siegmar fest und prüft im Rahmen des Gesamtprojektes alternative Möglichkeiten“, betont Roland Warner.  Welche das sind, ist noch nicht abschließend geklärt.

Hintergrund eins

eins ist der führende kommunale Energiedienstleister in Chemnitz und der Region Südsachsen. Das Unternehmen mit Sitz in Chemnitz versorgt rund 400.000 Haushalts- und Gewerbekunden mit Erdgas, Strom, Internet, Wärme und Kälte sowie Wasser und energienahen Dienstleistungen. eins liegt mehrheitlich in kommunaler Hand. Mit insgesamt 51 Prozent sind zu zwei gleichen Anteilen die Stadt Chemnitz und der Zweckverband „Gasversorgung in Südsachsen“, ein Zusammenschluss von 117 Städten und Gemeinden, beteiligt. Weitere Gesellschafter sind die Thüga AG und die enviaM AG. Mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro (Geschäftsjahr 2019) gehört eins zu den größten Unternehmen der Region. Rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der eins-Gruppe. Rund 80 Prozent der Wertschöpfung fließen in die von eins versorgten Kommunen zurück. eins hat seit dem Jahr 1990 in Südsachsen mehr als 3,1 Milliarden Euro in die Infrastruktur und die Versorgungssicherheit investiert. Im Durchschnitt der nächsten Jahre sind dafür jährlich weit über 100 Millionen Euro geplant. Der Energiedienstleister engagiert sich für Jugend, Sport, Kultur und soziale Projekte im angestammten Versorgungsgebiet. eins gehört laut einer großen bundesweiten Untersuchung im November 2020 im Auftrag von DIE WELT zu Deutschlands besten Arbeitgebern. Dem Unternehmen wird eine hohe Attraktivität bescheinigt. Weitere Informationen unter www.eins.de

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